Auch in Tibet ist eine Hochzeit etwas ganz besonderes. Bei den Hochzeitsbräuchen gibt es einige Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen.
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In Tibet werden Hochzeiten nach dem buddhistischen Glauben abgehalten. Im Buddhismus gilt eine Verbindung zwischen Mann und Frau als etwas überaus Kostbares. Ein Sakrament wie im Christentum ist die Ehe jedoch nicht. So wird die buddhistische Hochzeitsfeier eher als eine soziale als eine religiöse Feier betrachtet.
Spezielle Vorgaben oder Ratschläge Buddhas, wie eine Trauung ablaufen sollte, gibt es nicht. Auch Vorschriften für das Leben in einer Ehe hat Buddha nicht erlassen. Buddha empfahl jedoch, dass sich die Eheleute respektieren und eine gleichberechtigte Partnerschaft eingehen sollten.
Um sich sinnvolle Ratschläge für das Leben in der Ehe geben zu lassen, kann das Brautpaar einen Lama, der als geistiger Lehrer fungiert, hinzuziehen. Der Lama erteilt auch den Segen für die Beziehung.
In früheren Zeiten wurde in Tibets Hauptstadt Lhasa großer Wert darauf gelegt, dass der zukünftige Ehepartner über denselben wirtschaftlichen und sozialen Status verfügte. Vor allem bei den Adligen verlangte dies aufwendige Formalitäten, bevor eine Ehe geschlossen werden konnte. Großen Einfluss hatten außerdem die Etikette sowie verschiedene Tabus.
Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich jedoch auch in Tibet die sozialen Verhältnisse, sodass der Partner mittlerweile frei gewählt werden kann. Ist das Liebespaar sich über die Hochzeit einig, stimmen in der Regel auch die Eltern zu. Die alten Hochzeitsbräuche aus der Vergangenheit üben heutzutage allerdings weniger Einfluss aus.
Dennoch genießt die Hochzeit in Tibet noch immer einen hohen Stellenwert. So gilt es, viele Vorbereitungen zu treffen.
Zu einer typischen tibetischen Hochzeit gehören verschiedene Dinge wie zum Beispiel eine tibetische Jurte, auf deren Vorhang ein Spruch angebracht wird, der Glück verheißt. Auch Speisen und Getränke wie Buttertee, Fleisch von Hammel und Rind sowie Qingke-Gerstenwein dürfen auf einer traditionellen tibetischen Hochzeit nicht fehlen.
Am Hochzeitstag legen das Brautpaar und die Gäste reich verzierte tibetische volkstümliche Kleidungsstücke an. Vor der Jurte werden die Hochzeitsgäste von den Angehörigen und Freunden des Paares erwartet. So nehmen die Gäste zuerst Platz. Anschließend betreten Braut und Bräutigam das Zelt, gefolgt von ihren Eltern.
Vom Zeremonienmeister wird die Hochzeit für eröffnet erklärt. Ein Lama verkündet weise Sprüche des Buddhismus. Von den Gästen erhält das frisch getraute Hochzeitspaar einen Schal, der aus weißer Seide besteht und Hada genannt wird. Nun darf getanzt und gesungen werden. Um sich bei den Gästen für die guten Wünsche zu bedanken, verteilt das Brautpaar Wein und Hadas an sie.
In der Regel nimmt eine traditionelle tibetische Hochzeit mehrere Tage in Anspruch. Am Schlusstag wird die Erwiderungszeremonie abgehalten.
Auch in Tibet haben modernere Hochzeitssitten Einzug gehalten. Im Unterschied zu früheren Zeiten fallen die Hochzeitskonventionen nicht mehr so streng aus. Die Hochzeitsfeier findet zumeist in einer gemieteten Jurte, einem Restaurant oder Tanzlokal statt. Großer Popularität erfreuen sich auch Restaurants mit Selbstbedienung.
Die Gäste können ihre Kleidung ganz nach Belieben wählen. Neben Buttertee und Qingke-Gerstenwein werden auch gerne Bier und Schnaps konsumiert. Ebenso sind moderne Tänze und Lieder üblich.
Um die Traditionszeremonien abzukürzen, wird gerne Karten gespielt. So wächst der Einfluss des modernen Lebens auch in Tibet beständig. Zur Hochzeit wird zum Beispiel mit dem Auto gefahren und nicht mehr mit dem Pferd geritten.
Je nach Region fallen die tibetischen Hochzeitsbräuche recht unterschiedlich aus. Im Kreis Chanang reitet die Braut beispielsweise mit einer trächtigen Stute nach Hause zum Bräutigam. Wenn die Braut eintrifft, bleiben all seine Verwandten auf ihren Plätzen sitzen. Wird die Braut dagegen stehend begrüßt, bringt dies Unglück.
In Gegyai organisieren auch heute noch die Älteren einer Familie die Hochzeit. Das verheiratete Paar darf erst dann von Zuhause ausziehen, wenn es mindestens ein Kind hat. Der jüngste Sohn darf sogar überhaupt nicht ausziehen, weil er die Aufgabe übernimmt, die Eltern im Alter zu versorgen.
Außerdem ist es üblich, dass zwischen dem Hochzeitspaar keine Verwandtschaft besteht. Es muss aber das gleiche traditionelle Horoskop vorhanden sein. Bittet der Mann die Eltern seiner Braut um die Hand ihrer Tochter, schenkt er ihnen Hadas. Nehmen sie die Hadas an, sind sie mit dem Antrag einverstanden und verfassen einen Heiratsvertrag. Vor dem Hochzeittag erhalten die Verwandten der Braut vom Bräutigam Handschmuck, Kopfschmuck sowie Kleidung.
Von den Familienvertretern des Bräutigams wird die Braut am Hochzeitstag abgeholt. Zum Abschied findet eine Zeremonie statt. Zur Krönung gibt es dann ein üppiges Festmahl.
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