Das Trashilhünpo Kloster gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Tibet. Es dient als Amtssitz des Penchen Lama.
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Das Trashilhünpo Kloster liegt in der tibetischen Stadt Xigaze im westlichen Bezirk Samzhubze. Es bildet den traditionellen Amtssitz des Penchen Lama und ist auch unter den Namen Tashilhunpo oder Tashilhümpo bekannt.
Die Klosteranlage zählt zu den sechs größten Klöstern der tibetischen Gelugpa Sekte und liegt am Fuße des Tara-Berges (Dolmari). Es erstreckt sich über eine Fläche von 300.000 Quadratmetern.
Die Gründung des Trashilhünpo Klosters fand im Jahr 1447 durch den buddhistischen Mönch Gendün Drub (1391-1475) statt, der dem Heiligtum als erster Abt vorstand. Nach seinem Tode wurde der einstige Schüler des Tsongkhapa zum ersten Dalai Lama erklärt. Im Laufe der Zeit stieg Trashilhünpo zu einer der größten Klosteruniversitäten Tibets auf, in dem buddhistische Gelehrte ihre Ausbildung erhielten.
1601 wurde Lobsang Chökyi Gyeltshen (1570-1662) zum Abt des Trashilhünpo Klosters ernannt. Gleichzeitig erhielt er als erster Abt den Titel Penchen Lama, der zu den bedeutendsten Führern des tibetischen Buddhismus avancierte. Seit dieser Zeit gilt das Kloster als Sitz des Penchen Lama. Unter dem fünften Dalai Lama stieg Lobsang Chölyi Geltshen zum wichtigsten Studienleiter auf. Außerdem sorgte er dafür, dass die Klosteranlage vergrößert wurde.
Durch die chinesische Kulturevolution kam es am Trashilhünpo Kloster zu größeren Verwüstungen. Vor allem die Grabstupas des fünften und neunten Dalai Lama fielen den Ausschreitungen zum Opfer. Es wird erzählt, dass mache Mönchen verhaftet oder sogar ermordet wurden. Ungefähr 250 von ihnen konnten ins Ausland entkommen. Im Exil erbauten sie ein neues Kloster.
In den 80er Jahren lockerte die chinesische Regierung die harten Vorgaben zur Ausübung der Religion. Infolgedessen durfte das Trashilhünpo Kloster wieder aufgebaut werden. Zu diesem Zweck erhielten die Tibeter 1982 von der Regierung in Peking sogar größere Mengen an Gold, Silber und Bronze. Dank zahlreicher Spenden konnte das restaurierte Kloster Ende der 80er Jahre wieder seine Pforten öffnen.
In der heutigen Zeit wird das Kloster von rund 600 bis 800 Mönchen bevölkert. Rund einhundert von ihnen zählen zu den Novizen.
Insgesamt bringt es das Kloster Trashilhünpo auf eine Fläche von 18,5 Hektar. Zu seinen größten Gebäuden gehören die Maitreya-Halle sowie die Halle, die die Grabstupas der Penchen Lamas in sich birgt.
Auf der linken Seite der Klosteranlage befindet sich die Maitreya-Halle, die 1914 erbaut wurde. In ihr untergebracht ist die größte Statue eines Maitreya-Buddhas von ganz Tibet. Der Buddha erreicht eine Höhe von 26 Metern und wird aus 230 Kilogramm Gold sowie 11 Tonnen Bronze zusammengesetzt. Über einhundert Bildhauer, Maler, Goldschmiede und Kupferschmiede arbeiteten an diesem prachtvollen Kunstwerk. Fotografiert werden darf in der Halle allerdings nicht.
Ebenfalls sehenswert sind die verbliebenen Gräber der Penchen Lamas. So verfügt das Grab des 1989 verstorbenen zehnten Penchen Lama, das 1993 entstand, über ein Dach aus Gold, das im chinesischen Stil entstand. Das Grab ist derart imposant, das die Residenz des Penchen Lama dagegen beinahe verblasst. Es wird von 614 Kilo Gold, 868 Edelsteinen sowie 794 Schmuckstücken bedeckt.
Erhalten geblieben ist zudem das Grab des vierten Penchen Lama, der zu bekanntesten religiösen Führern Tibets gehörte. Er unterrichtete auch den fünften Penchen Lama. Errichtet wurde sein Grab im Jahre 1662. Dabei handelt es sich um das erste Stupagrab im Trashilhünpo Kloster.
Zu den größten und ältesten Bauwerken des Klosters zählt der Kelsang Tempel. Dabei handelt es sich um die Hauptlesungshalle, in der die Lamas Sutras erlernen. Außerdem lauschen sie dort den Ansprachen des Penchen Lama.
Auf der Rückseite der Halle befindet sich eine Statue des Sakyamuni, die eine Höhe von fünf Metern erreicht. Auf beiden Seiten des Tempels sind zudem zwei Kapellen untergebracht. Während sich die linke Kapelle der Göttin Tara widmet, huldigt die rechte Kapelle dem Maitreya Buddha. In der Mitte der Kapelle zieht seine elf Meter hohe Statue die Blicke auf sich.
Der Innenhof des Kelsang Tempels wird von den Mönchen für allerlei Diskussionen genutzt.
Als sehenswert gilt zudem die Klosterküche mit ihren Butterfässern und Öfen. Um die Mittagsstunde werden von dort Buttertee und Tsampa von den Novizen in die Haupthalle gebracht, wo eine rituelle Opfergabe der Lebensmittel stattfindet.
Unweit von der Haupthalle liegt ein Ausgangtor. Von dort aus bietet sich dem Besucher ein wunderbarer Ausblick auf Xigaze. Ebenso sehenswert ist die Thangka-Wand an einem weißen Gebäude ohne Fenster. Sie befindet sich an einer Kora, bei der es sich um eine Umfassungsmauer handelt.
Einen weiteren Blickfang bieten die vielen schönen Wandmalereien des Trashilhünpo Klosters, die zu den Meisterwerken der buddhistischen Kunst zählen. Sie punkten sowohl durch ihre Vielfalt als auch durch ihre leuchtenden Farben und mit ihrem feinen Kunststil.
Weiterhin zu den Sehenswürdigkeiten der Klosteranlage gehören seltene Thangkas, Sutras sowie Gläser und Porzellan, die aus der Ming-Dynastie sowie der Qing-Dynastie stammen.
Jedes Jahr werden im Trashilhünpo Kloster einige wichtige Feste begangen. Dazu gehört in erster Linie das Sagyadawa-Fest. Nach dem tibetischen Kalender findet es im vierten Monat statt. Am 25. des zehnten Monats wird Tsongkhapas Übergang ins Nirwana gedacht.
Ein weiteres Fest stellt das Sunning Festival statt, das jedes Jahr im Juli/August stattfindet. An diesen Tagen zeigen die Tibeter drei verschiedene Buddhas. Dabei handelt es sich um den Buddha der Vergangenheit, der Gegenwart sowie der Zukunft.
Zu diesen Festen kommen zehntausende von Besuchern aus aller Welt zusammen.
Von Lhasa aus kann das Trashilhünpo Kloster über den Lhasa Xijao Busbahnhof per Bus erreicht werden. Ebenso ist eine Fahrt mit dem Taxi möglich.
Geöffnet hat das Trashilhünpo Kloster von 9 Uhr bis 19:30 Uhr. In der Mittagsruhe zwischen 12 und 14 Uhr ist die Anlage jedoch geschlossen. Die empfohlene Dauer für einen Besuch des Klosters beträgt zwei bis drei Stunden.
Die Eintrittspreise für einen Klosterbesuch betragen 55 Yuan, was als gemäßigter Preis gilt. Weniger übersichtlich gestalten sich allerdings die Preise für Foto- und Videoaufnahmen. So sind in einigen Hallen prinzipiell keine Aufnahmen erlaubt. In anderen Hallen dürfen sie immerhin gegen die Entrichtung einer Gebühr angefertigt werden. Die Höhe der Gebühren hängt jedoch nicht von der Bedeutung der Sehenswürdigkeit ab. In der Regel muss für eine Videoaufnahme zehn Mal so viel bezahlt werden wie für das Schießen von Fotos.
Bei manchen tibetischen Festen ist es möglich, dass die Anlage von Touristen gratis besucht werden kann.
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